Kol ris – eine Rezeptvergleich

Die Rezepte des „Pfannkuchenpudding“ mit dem Name Kol ris oder Col ris habe ich aus dem „Buch von der guten Spise“ und dem Kochbuch des Dorotheenklosters.
Eine Übersetzung/Bedeutungsklärung scheint nicht bekannt.

In den beiden Kochbücher sind insgesamt 5 Kol Ris Rezepte enthalten:

Rezept 65 des „Buch von guter Spise“ entspricht dem Rezept 143 des Dorotheenklosters und Rezept 66 dem Rezept 144. Im „Buch von der guter Spise“ ist noch ein weiteres Rezept (Nr. 67) mit zusätzlich noch Apfel erwähnt. (Dieses Rezept lasse ich aber außen vor - vielleicht bekoche ich es zu einem späteren Zeitpunkt)

Unterschiede:

1.
In Rezept 65/143 wird ein dünnes Rührei und in Rezept 66/144 ein dünner Pfannkuchen verwendet.

2.
Puddingbasis in Rezept 65/143 mit Semmel und in 66/144 ohne Semmel.

 

Rezept 1:

Abschrift: Rezeptes 143 aus dem Kochbuch des Dorotheenklosters

Nim ayr und mach dunne pletter und sneid die klain und wirf sy in dy milch, dy sueß sey und nym semeln und rer sie dorin und meng sie mit ayr tuttern und seud ez wol in einem schmaltz dorauf und gibs hin.

Zutaten:

4 Eier
2 Semmeln
1 l Milch
90 g Zucker
10 Eidotter
75 g Butter(schmalz)

Zubereitung:

Zuerst habe ich die Semmeln in kleine Stücke gerupft. (zur Größe: ein O-Ton meiner Tochter: Damit könnte man gut Spatzen füttern). Die Semmeln habe ich in der gezuckerten Milch einweicht.

Dann habe ich zwei fachen Rühreifladen aus je 2 Eiern goldgelb ausbacken und diesen mit dem Pfannenmesser klein geschnitten.

Nachdem ich das Omelette in die Masse geben hatte, habe ich alles langsam unter ständigem Rühren erhitzt und nach und nach (weiter unter stetem Rühren) die Eidotter hinzugeben. Damit mir der Pudding eindickt, aber nicht gerinnt, habe ich die Masse nicht kochen lassen.

Zum Schluss habe ich das flüssige Butterschmalz darauf gegeben.

Warm hatte das Kol ris eine Konsistenz wie ein Grießbrei. Brötchen und Omelette haben sich fast vollständig verrührt. Als es erkaltet war, war es stichfest.

Ergebnis Kol ris


 


 

 

 

 

 

 

 

mit kandierten Veilchen und dazu gab es einen Würzwein.

 


 


 

 

 

 

 

 

 

 Quellen:
Kochbuch des Mittelalters – Trude Ehlert
„Wildu machen ayn guet essen …“ – Doris Aichholzer
Buch von guter Spise - Tupperware

Bilder:
Claudia Zimmermann