Zutaten: Safran ... mehr als nur ein Gewürz.

Safran

Der Geschmacksthesauraus von Niki Segnit sagt zum Safran (im Kapitel der Grünen und Grasarmonen): unglaublich! Der bittere Geschmack des Safran vereint die Aromen nach Meeresluft, süßem getrocknetem Heu sowei ein Hauch nach rostigen Metall. Die Farbe erinnert an einen Sonnenuntergang in der Wüste. Safran wird in der Modernen Küche meist mit milden Zutaten kombiniert.

Meister Hansen verwendet Safran schon in seinem ersten Gericht:

Wer ein gut mus wil haben das mach von sibennler sachn: du must haben milich, salcz vnd schmalcz, zugker, ayer vnd mel, saffran der zue so wirt es gell.

(Das Lied vom Backe, backe Kuchen - hier stammt es her und wer sich schon immer gewundert hat, das ein solcher Kuchen nicht so recht schmecken mag, erkennt jetzt: es ist gar kein Kuchen! Es handelt sich auch hier um ein Mus. s. hierzu auch meinen Beitrag vom 24.8.2013)

Safran in Brühe


In vielen weiteren Rezepten im Kochbuch von Meister Hannsen wird Safran verwendet. Hier ein paar Beispiele (es sind noch mehr) in welchen Kombinationen  (und das sind sicherlich keine milden Zutaten) Safran beschrieben wird:
zu Stockfisch (als Soße und als gelbe Stockfischsuppe), in Sülze, zu Lamm (in Lammklößchen), zu Bohnen (-mus) Erbsen, Eiern (gebraten und kross), Senf und Salbei (-soße). Der Sarfra soll sicherlich würzen, aber weit häufiger soll die Farbe des Gerichts beeinflusst oder gar verändert werden.

Im Curye on Inglysch findet man u.a. folgendes Rezept mit Safran:
( vgl. Küchengeheimnisse des Mittelalters von Maggie Black)

Weißkohl (Strunk enfernen und in Spalten geschnitten)
gehackte Zwiebeln und Lauch (nur das Weiße des Stängels)
Safranfäden
Salz
Koriander, Zimt und Zucker
Brühne nach Bedarf

Mit gewüfeltem Brot und Schinken oder Speck ist dies ein Hauptgericht.