Nachgefragt ... 100 Jahre 14. Jahrhundert

Es gab einige Nachfragen zu den Desserts, die ich für 100 Jahre 14. Jahrhundert zusammengestellt hatte. Manche wollten wissen, woher die Rezepte stammen, andere was darin enthalten war.

Gerne komme ich diesen Nachfragen mit ein paar Antworten nach:

Freitag:

Pflaumenmus - angelehnt an die Fruchtmus Rezepte aus diversen Kochbücher. Die Früchten waren aus meinem eigenen Garten (helle Pflaumen), ein wenig Wasser, Honig, Zucker und 4 Zimtstangen.

Ein Mus von Eigelb mach wie folgt - Rezept 28 [24v] bzw.
Ein Mus aus Milchrahm mach wie folgt  - Rezept 29 von Meister Hannsen (1460)
Meine Interpretation: Eigelb und Eiweiß trennen. 6 Eigelb je Liter Sahne mit Zucker schaumig schlagen. Nach und nach in die Sahne einlassen und langsam erhitzen bis die Flüssigkeit bindet.
Auf der Ronnerburg habe ich 4 Liter Sahne und 25 Eigelb für den Nachtisch verwendet. Im Rezept von Meister Hannsen wird von 13 bzw. 10 Dottern gesprochen. Daher war es ja eigentlich noch "light".

Samstag:
Aprikosen-Mandel-Kuchen

Der Kuchen hat kein Original Rezept. Im Kochbuch der Sabina Welserin (aus dem 16. Jahrhundert) finden sich verschiedene Kuchen (dort wird immer von Torten gesprochen). Fruchttorten, Eiertorten und auch Mandeltorten.
Die Basis ist jeweils ein Knetteig: Butter und Mehl im Verhätnis 1:2, 2 Eier auf 1 kg Mehl, Zucker nach Belieben.
Früchte der Saison - in unserem Fall: Aprikosen
Mandelmasse: gemahlene Mandel, Sahne, Zucker / Honig und Ei, so dass eine gut streichbare Mandelmasse entsteht. (s. Rezept Nr. 81)

Sonntag:
Konkavelite - Bouch von gouter Spise.
Ich habe die Mandel-Reis-Sahne-Masse und die Kirschen nicht verrührt, sondern separat angerichtet.