Brotgemüss‘ oder „Knödel ohne Knödel“

Nachtrag zu „Ohne Mampf - kein Kampf!“
Das Brotgemüss ist nicht nur eine sättigende Beilage, sondern gleichzeitig auch ein Resteverwertungsrezept für altbackenes (trocken gewordenes) Brot.
Es muss nicht zwingend Weizenweißbrot sein. Die verwendete Sorte ist prinzipiell egal - "man nehme, was man habe". Es kann helles Brot sein, ebenso dunkles oder Sauerteigbrot. Jede Brotsorte oder Mischung ergibt einen eigenen Geschmack.
Dazu findet sich folgendes im
Rezeptes Nr. 24 von Meister Hannsen.

Ain gemüss mache also
Item - Nu süll wir ain milich haben, vnd solt die durch schlahn mit wasser, vnd geplattes prot schneid würfflat daran vnd mach die milich suss mit zugker. *)

Ein Mus mache so
Ebenso nun sollen wir Milch haben und die soll mit Wasser aufgeschlagen werden, und altbackenes Brot in Würfel schneiden und dazu geben und mache die Milch süß mit Zucker.
Diese süße Art erinnert an Arme Ritter oder Karthäuser Klöße.
Als Variante habe ich auf den Zucker verzichtet und den Durchschlag aus Wasser und Mich gesalzen. - dann ähnelt es Semmelknödeln – allerdings ohne Knödel zu sein.
Hier im optischen Vergleich: Brotmus aus Weizenbrot (im Bild vorne) un aus Roggenbrot (im Bild hinten)
Quellen:
*)  Meister Hannsen, Tupperware – Edition, 1996
Foto: De Timmermansche